Werden die Immobilienpreise 2023 fallen ?


Veröffentlicht am: 17. Dezember 2022 | Verfasser: Karsten Falkenhayn

Ist im Jahr 2023 mit sinkenden, stagnierenden oder steigenden Kaufpreisen bei Wohnimmobilien zu rechnen ?

In den vergangenen Jahren kannten die Immobilienpreise nur eine Richtung und teilweise verdoppelten sich die Kaufpreise für Wohnimmobilien in den letzten 10 Jahren. Zwischen 2002 bis 2010 war der Wert von Immobilien relativ stabil und es gab keine signifikante Steigerung bei den Kaufpreisen.

Gründe für die Erhöhung

Jedoch erhöhte sich durch die Niedrig -und Nullzinspolitik der EZB die Nachfrage, es erfolgte eine Verschiebung vom Käufer zum Verkäufermarkt.

Weiterhin sahen aufgrund einer drohenden Geldentwertung und nicht attraktive Anlageformen wie Sparbücher, viele Anleger die Immobilie als Rendite starke Kapitalanlage.

Auch durch die Zuwanderung der vergangenen 10 Jahre welche die Notwendigkeit von weiterem Wohnraum begründete, veränderte sich der Kaufpreis für Immobilien.

Steigende Rohstoffpreise welche die vergangenen Jahre in allen Bereichen der Baustoffe vor allem teils bei Bauholz zu merken waren, flossen in den Baupreisindex ein, welcher sich einmal im Quartal ändert.

Zudem gibt es leider weiterhin viele Immobilienmakler, welche keine qualifizierte Einwertung zur Immobilie vornehmen, oder aber trotz des Wissens über eine überhöhte Kaufpreisvorstellung, die Immobile des Verkäufers zu dessen Wunschpreis an den Markt brachten.

Erkenntnisse über die Preisblase

Durch unsere Arbeit im Bereich von Immobilienbewertungen, der Kaufpreisanalyse bei Immobilienberatungen zum Hauskauf und bei Renditeobjekten, sowie unseren eigenen Verkaufsaktivitäten, erkannten wir schon vor mehreren Jahren, dass sich eine Preisblase vor allem in den gefragten Wohnregionen bildete.

Diese Informationen gaben wir stets an unsere Kunden und baten diese, unsere Informationen bei Kaufsentscheidung zu beachten.

Der aufgerufene Kaufpreis für Wohnimmobilien lag in der Region Rostock, angrenzenden Universitätsstätten und der attraktiven Küstenregion größtenteils 25% über dem aktuellen Sachwert. Wobei hier zu erwähnen ist, dass einige der Berechnungsgrundlagen für den Sachwert ebenfalls nachfrageorientierte Rechnungspositionen enthalten wie den Sachwertfaktor, den Bodenwert und den Baupreisindex.

Trendwende und Zukunftsaussicht

Etwa seit Mitte 2022 ist eine Trendwende bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien erkennbar, es verlangsamt sich die Preissteigerung, in vielen Regionen stagnieren die Preise und es ist ein Abstieg der Kaufpreise zu erkennen.

Der Grund hierfür ist vor allem in steigenden Baufinanzierungszinsen, neuen Regeln bei der Vergabe von Immobilienkrediten und der Zinserhöhung durch die EZB geschuldet.

Bei Mehr -und Einfamilienhäusern war regional teilweise ein Rückgang von 20 Prozent erkennbar. Aus meiner Sicht heraus sind diese 20 Prozent jedoch zu gering in Bezug auf die Mehrbelastung durch steigende Immobilienkreditzinsen.

Am 2. Februar 2023 erfolgt der nächste Zinsentscheid durch die EZB mit voraussichtlich einem weiteren Zinsschritt von 0,5%. Durch diese Entscheidung werden sich Immobilienkredite weiter verteuern.

Daher gehe ich davon aus das in Rostock, den umliegenden Universitätsstätten und dem attraktiven Küstenbereich die Kaufpreise für Immobilien im Jahre 2023 weitere 5-10 % fallen werden.

Autor : Karsten Falkenhayn – falkenhayn@falkenhayn-isk.de

Bildnachweis : js-photo„/stock.adobe.com“

Zurück zur Übersicht
Sachverständigenkanzlei Rostock
Sachverständigenkanzlei Rostock

FALKENHAYN
Immobilien- und Sachverständigenkanzlei

Mo. – Fr. von 9.00 – 18.00 Uhr

Folgen Sie uns