Wasser im Keller – durch fehlerhafte Sockelabdichtung

Wie ist der äußere Sockelbereich abzudichten und welche nachträgliche Abdichtung ist möglich ?

Wenn die im Kellerbereich aufgehende Wand nicht bündig mit der Sohlplatte abschließt, ist eine entsprechende Hohlkehle auszubilden mittels Bitumen -oder Sperrmörtel. Hierbei sind die Herstellerangaben zur Trocknungszeit, Untergrund usw. zu beachten.

Vertiefungen, Ausbrüche usw. sind mit geeignetem Mörtel zu verschließen. Dann ist je nach Untergrund eine starre, oder rissüberbrückende Dichtungsschlemme aufzubringen. Beim Aufbringen sind je nach Herstellervorgabe die Mindestschichtdicken, Trocknungszeit und in Bezug auf den jeweiligen Lastfall, das mehrmalige Auftragen zu beachten.

Danach sind eine kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung oder Bitumendichtungsbahnen von der Stirnseite der Bodenplatte, über den Vorsprung der Bodenplatte an der aufgehenden Wand hochzuführen. Hierbei sind ebenfalls die Herstellerangaben zur Dicke, Trocknungszeit, Untergrund usw. zu beachten.

Danach ist diese Wandabdichtung durch geeignete Materialien zu schützen, damit beim Verfüllen und Verdichten der Baugrube die Abdichtung nicht beschädigt wird.

Maßnahmen zur nachträglichen Abdichtung bei bereits durchfeuchteten Wänden

Wenn durch die Überbauung vom Kellerbereich eine Erneuerung der Außenabdichtung wirtschaftlich nicht umsetzbar / vertretbar ist, sind Alternativen anzuwenden.

Demnach ist ein hydrophobierendes, oder kappilarverstopfendes Injektionsverfahren im Bereich der Aufstandsfuge zu prüfen, um die Kapillarität des Porenbetons zu minimieren. Diesbezüglich ist bei verschiedenen Baustoffen nicht jedes Injektionsmittel einsetzbar und die Herstellerangaben betreffend der Verwendbarkeit zu prüfen.

Beim Injektionsverfahren sind je nach Hersteller, Längen und Winkel der Bohrlöcher, Injektionsdauer, Injektionsmenge, Bohrlochabstände zu beachten.

Folgende Merkblätter enthalten Informationen zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken :

  • WTA- Merkblatt 4-6 „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“
  • WTA- Merkblatt 4-10 „Injektionsverfahren mit zertifizierten Injektionsstoffen gegen kapillaren Feuchtetransport“
  • WTA- Merkblatt 5-20 „Gelinjektion“
  • ÖNORM B 3355 „Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk“
  • ABI-Merkblatt „Abdichten von Bauwerken durch Injektionen“

Weiterhin ist im Innenraum vom Kellergeschoss als ergänzende Maßnahme zum Injektionsverfahren, eine Innenabdichtung mit flexibler Dichtungsschlämme im Bereich Bodenplatte zu aufgehender Wand zu prüfen.

Autor : Karsten Falkenhayn – falkenhayn@falkenhayn-isk.de

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