Was ist mein Grundstück wert, wenn ein Leitungsrecht im Grundbuch eingetragen ist ?

Leitungsrechte werden in Abt. II des Grundbuchs als beschränkt persönliche Dienstbarkeiten oder als Grunddienstbarkeit eingetragen.

Folgende Fragestellungen sind vor der Bewertung der Wertminderung zu beantworten :

• Ist es ein gewerbliches Grundstück, ein Grundstück zu Wohnzwecken ?

• Was ist es für eine Leitung, eine Stromleitung, eine Gasleitung, führt die Leitung oberirdisch oder überirdisch über das Grundstück ?

• Wie ist die Länge der Leitung, wie breit der Schutzstreifen, bzw. welche anderen Grundstücksflächen dürfen nicht überbaut werden.

• Weiterhin ist die Frage zu beantworten, wie ist der Grad der Beeinträchtigung ?

Bei einer Leitung welche über das Grundstück führt ist die Beeinträchtigung höher, als eine Leitung welche unter dem Grundstück entlang führt.

Nach Beantwortung folgender Fragen und dem Grad der beeinträchtigung, kann die Wertminderung zwischen 15 – 90 % liegen.

Ein Berechnungsbeispiel ist wie folgt :

Bodenwert des betroffenen Grundstücks z.B. – 10Euro / m²

Länge der Leitung 100 m x Breite des Schutzstreifens 4m = 400m²

Beeinträchtigung 20%

4.000 Euro x 20% = 800 Euro

Dementsprechend sind 800 Euro Wertminderung angemessen im Vergleich zu einem gleichwertigen Grundstücken welches nicht belastet ist.

Der jeweilige Versorger kommt normalerweise auf den Grundstückseigentümer mit einem Angebot für die Wertminderung zu.

Es empfiehlt sich dieses Angebot durch einen Sachverständigen für die Immobilienbewertung prüfen zu lassen. Hinsichtlich der Punkte ob der Bodenwert richtig ermittelt wurde in Bezug auf den Stichtag, ob die prozentuale Beeinträchtigung korrekt ermittelt wurde.

Autor : Karsten Falkenhayn – falkenhayn@falkenhayn-isk.de

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